"Von wegen Wasserkrise!
Unser Fluss ist doch viel sauberer als noch vor zehn Jahren."

Es ist nicht einfach zu vermitteln, dass viele Gewässer in Deutschland auch heute noch weit von einem guten ökologischen Zustand entfernt sind. Vielfältige Maßnahmen haben in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Verbesserung der Wasserqualität in unseren Seen und Flüssen geführt, aber der gute ökologische Zustand bedeutet mehr. Er bezieht z. B. Fragen der Durchgängigkeit und der Struktur eines Gewässers ein, und auf diesem Gebiet gibt es in Deutschland noch viel zu tun. Doch wir dürfen nicht nur die Probleme in unserer Region sehen, denn durch unser Verhalten, z. B. häufiges Verreisen in den warmen Süden und den Wunsch nach frischem Obst und Gemüse unabhängig von der regionalen Anbausaison, tragen auch wir häufig zu einer Verschärfung der Wassersituation in anderen Ländern bei. All das sind Elemente der globalen Wasserkrise, die sich durch einen Mangel an Trinkwasser in vielen Gegenden Afrikas, durch Hochwasser in Asien und Europa, durch verschmutzte Seen und Flüsse überall auf der Welt zeigt. Eine nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser ist heute bei weitem noch nicht erreicht.

Die erreichten (Zwischen-)Erfolge beim Schutz von Flüssen und Seen in Deutschland wurden nur mit erheblichem volkswirtschaftlichen Aufwand möglich. Die Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie, aber auch die Herausforderungen des Klimawandels erfordern weitergehende Anstrengungen. Die notwendigen Maßnahmen müssen in der breiten Bevölkerung akzeptiert werden - wie auch die damit verbundenen Kosten. Bereitschaft und Handlungswissen zu vermitteln, dazu kann die schulische und außerschulische Bildung einen wesentlichen Beitrag leisten.

 

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